Ferdinand Oyono, geboren am 14. 9. 1929 als Sohn eines Zivilbeamten (écrivain-interprète) in NʼGoulémakong, einem kleinen Buludorf in der Nähe von Ebolowa, ungefähr 170 km südlich von Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Als Kind begleitete er seinen Vater auf Dienstreisen in viele Teile des Landes. Als seine Mutter, eine gläubige Katholikin, sich die Polygamie ihres Mannes nicht mehr gefallen ließ, zog sie mit ihren zwei Kindern nach Ebolowa, wo sie ihren Lebensunterhalt als Schneiderin verdiente. Oyono und seine Schwester arbeiteten für die Missionare, die Ferdinand als Messdiener und später als „Boy“ beschäftigten. Hier erwarb er auch eine erste Vertrautheit mit der französischen Literatur. Die nächsten Stationen waren die französische Provinzschule in Ebolowa und das Lycée Leclerc in Yaoundé. 1950 schickte ihn sein Vater, der inzwischen Häuptling und Vize-Bürgermeister geworden war, nach Frankreich, wo er mit erheblich jüngeren Schülern sein Abitur in Provins vorbereitete. Nach dem Abitur zog er zum Studium der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie des Verwaltungswesens nach Paris, wo er auch als begabter Laien-Schauspieler in Stücken wie „Papa Bon Dieu“ von Louis Sapin auftrat. Schon in Provins hatte er begonnen, Erinnerungen aus seiner Kindheit und Jugend niederzuschreiben. In der Isolation als afrikanischer Student in Paris überarbeitete er sie und benutzte ...